Brahms Schumann Gade
Mitwirkende:
Sebastian Manz
Herbert Schuch
Werke von:
Johannes Brahms
Robert Schumann
Niels Wilhelm Gade
Label:
EDEL/Berlin Classics
Jahr:
2022
Brahms - Schumann - Gade: Werke für Klarinette und Klavier
Auf seinem neuesten Album „Brahms Schumann Gade“ widmet sich der Klarinettenvirtuose und dreimalige ECHO-Klassik-Gewinner Sebastian Manz drei absoluten Opera Magna des Klarinettenrepertoires. Die Fokussierung auf das kammermusikalische Kernrepertoire lässt dieses Album-Projekt deutlich aus der bisherigen Diskografie des Künstlers herausstechen. Ohne Ablenkungen oder programmatische Verzierungen dient Sebastian Manz in diesem Album vollkommen dem künstlerischen Inhalt dieser zeitlosen Meisterwerke.
Album Trailer (Video)
Die Klarinetten-Sonaten von Johannes Brahms sind sowohl bei Zuhörenden als auch bei Interpret:innen allseits beliebt. Die Vielschichtigkeit und Tiefe der Brahmschen Sonaten trifft hier auf einen mutigen Interpreten, der bei seinem Tauchgang durch die komplexe kompositorische Substanz auf musikalisches Gold stößt. Das Ergebnis ist eine Aufnahme, die alles andere als monoton klingt. Manz selbst sagt, sie ähnele eher einer „spontanen und risikoreichen Klangfarben-Orgie“.
Brahms op. 120/2, II. Allegro Apassionato (Video- Ausschnitt)
Ähnlich wie die Sonaten von Brahms sind auch die Fantasiestücke von Robert Schumann voller Detail und thematischen Verbindungen. Es bedarf Jahre der ausgiebigen Beschäftigung, bis ein solches Werk in einem Künstler zur Reife wächst. Als Kind fiel es Sebastian Manz schwer, einen Zugang zu diesen Stücken zu finden. Doch, spätestens während seines Studiums, wich die anfängliche Teilnahmslosigkeit der Begeisterung. In dieser Aufnahme erntet Manz nun die Früchte dieses Reife-Prozesses. Bei den Fantasiestücke Op. 43 des dänischen Komponisten Niels Wilhelm Gades existiert eine deutliche Verwandtschaft zu denen von Schumann, denn die Komponisten kannten sich persönlich.
Schumann op. 73, I. Zart und mit Ausdruck (Video)
Am Klavier begleitet wird der ECHO Preisträger Sebastian Manz von Herbert Schuch. Der aus Rumänien stammende und jetzt in Deutschland lebende Pianist ist begeisterter Kammermusiker, tritt jedoch auch mit den besten Orchestern der Welt auf. Diese musikalische Partnerschaft ist geprägt von weitreichender musikalischer Vielfalt, da beide Interpreten bereit sind, sich dem Moment und der Führung des künstlerischen Zusammenwirkens hinzugeben. Zusammen begeistern Sie mit Aufnahmen, in denen zu hören ist, dass Zeit und Raum für spontane musikalische Qualitäten gelassen wurden. Die Gedanken und Emotionen der Interpreten kommen so ungefiltert zur Geltung. Zusätzlich wahren groß angelegte Takes den musikalischen Fluss und ihre Natürlichkeit.
Gade op. 43, II. Allegro vivace (Video)
Ganz bewusst war auch die Wahl des holzvertäfelten Angelika-Kaufmann-Saals im österreichischen Schwarzenberg als Aufnahmeort. In seinem intimen Setting beheimatet er unter anderem die Schubertiade, das bedeutendste Schubert-Festival der Welt. Eine glasklare Akustik der zeitlosen Holzarchitektur inmitten anmutiger Natur bietet die idealen Rahmenbedingungen um „eine Aufnahme erschaffen zu können, welche die Musik in all ihren Facetten wiederzugeben vermag.“ Als ein Glücksfall stellte sich der Steinway D-Flügel raus. Die „alte Dame“, wie sie in Schwarzenberg liebevoll genannt wird, ist rund 100 Jahre alt. Der nicht so brillante, aber sehr süßliche Klang ist sehr charakteristisch für die Zeit und lässt erahnen, mit welchen Klang-Charakteristiken Brahms beim Komponieren gearbeitet haben muss.
Teaser und Talk mit Manz & Schuch (Videos)
Pressestimmen:
[Es] erscheint jede Phrase tief erfühlt und auf subtile Weise agogisch und klanglich ausgestaltet. Manz‘ Klarinettenton ist von enormer Variabilität. […] Herbert Schuch ist seinem Partner dabei hellwach auf der Spur, setzt aber immer wieder auch eigene Akzente. […] Derart belebt, hört man manches wie zum ersten Mal. (CONCERTI)Für Sebastian Manz ist es ein beeindruckendes Zeugnis seiner musikalischen Reife. […] Mehr braucht es nicht, um einen KAIROS zu erkennen! Diese CD hätte es verdient, auf Gold geprägt zu werden. (ROHRBLATT)
Wenn die Klarinette als die Stimme der Romantik gilt, dann ist Sebastian Manz ab sofort einer ihrer beeindruckendsten „Sänger“. Denn ausdrucksintensiver und vor allem natürlicher kann man eigentlich die jetzt eingespielten Werke nicht spielen… […] Und was Phrasierung und Artikulation, Unmittelbarkeit und Atmung angeht, lässt sich das nicht besser, berührender und empfindsamer gespielt vorstellen.[…] (RONDO)
Nielsen & Lindberg: Clarinet Concertos
Mitwirkende:
Sebastian Manz
Deutsche Radio Philharmonie
Magnus Lindberg
Dominik Beykirch
Werke von:
Carl Nielsen
Magnus Lindberg
Label:
EDEL/Berlin Classics
Jahr:
2020
Nielsen & Lindberg: Clarinet Concertos
Finnische Naturmalereien von Magnus Lindberg treffen auf die Experimentierfreude Carl Nielsens: Auf seinem Album Clarinet Concertos – Nielsen & Lindberg präsentiert Sebastian Manz gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern anspruchsvolle Musik aus dem hohen Norden. Für sein Klarinettenkonzert steht hier Magnus Lindberg selbst am Pult, Dominik Beykirch dirigiert Nielsen. Die Zugabe Serenata in vano vom eben selben Komponisten bietet eine ungewöhnliche Quintett-Besetzung in der spannenden Kombination von Klarinette, Fagott, Horn, Violoncello und Kontrabass.
Album – Trailer
Wer extreme Landschaften und raue Küsten sucht, ist in Skandinavien gut aufgehoben – so auch in der Musik. Auf seinem neuen Album befasst sich Sebastian Manz mit den Klarinettenkonzerten des dänischen Komponisten Carl Nielsen und des finnischen Komponisten Magnus Lindberg. Beide sind dafür bekannt, überwältigende, abstrakte Klangstrukturen zu schaffen, welche die Natur ihrer Heimatländer wie ein Soundgemälde vor ihren Hörer:innen erscheinen lassen.
Gespräch zwischen Sebastian Manz und Magnus Lindberg
Schnell wird man in den Bann der skandinavischen Landschaft gezogen: Berge und Seen, Wasserfälle, Fjorde und Wälder, lange Sommernächte im Freien. Es wundert kaum, dass die großen Komponisten des Nordens die Natur mit musikalischen Mitteln zeichneten – ob Edvard Grieg in Norwegen oder Jean Sibelius in Finnland. Für zeitgenössische Komponisten mag die Flucht ins Grüne weniger charakteristisch sein, und doch: Das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg, 1958 in Helsinki geboren, ist wesentlich von der Natur geprägt. Lindberg, welcher von der The Times als „eine der wichtigsten Stimmen unter den Komponisten des 21. Jahrhundert“ genannt wird, stand für diese Aufnahme selbst am Pult, um zu dirigieren. Sebastian Manz nutzte die Gelegenheit, mit dem Komponisten Details des Werkes zu diskutieren und dadurch sein Spiel weiterzuentwickeln. Die Kadenz in der zweiten Hälfte des Klarinettenkonzertes gibt ihm als Solisten zudem die Möglichkeit einer neuen, eigenen Art und Weise der Interpretation.
Magnus Lindberg: Klarinettenkonzert (Video-Teaser)
Mit Carl Nielsens Klarinettenkonzert aus dem Jahr 1928 kombiniert Manz das Werk mit einen weiteren Solokonzert aus dem hohen Norden, Klarinettist:innen rechnen es zum Kernrepertoire. Nielsens Tonsprache kann als Mischung aus Volkstümlichkeit, Mut zum Experiment und der Rückbesinnung auf ältere Musiktraditionen beschrieben werden. Das von Stimmungswechseln und Kontrasten durchzogene Werk ist nicht nur atemberaubend, sondern auch technisch höchst anspruchsvoll. Die spontanen, eruptiven Ausbrüche, die das Werk beinhaltet, stellen einen Gegenpol zu den sonst naturmalerischen Klangbildern dar, erinnern an quietschende Eisenbahnräder oder den Lärm der Stadt. Dirigiert wird dieses beeindruckende Werk von Dominik Beykirch, welcher als einer der großen Nachwuchsdirigenten der letzten Jahre zählt.
Carl Nielsen: Klarinettenkonzert (Video-Teaser)
Zusätzlich zu den beiden Klarinettenkonzerten ist auf dem Album ein Kammermusikwerk von Carl Nielsen zu hören. Mit der „Serenata in vano“, einem dem Titel nach vergeblichen Ständchen, ergänzt Sebastian Manz das Album um eine sehr hübsche Kostbarkeit aus Nielsens Feder. Der Komponist hatte das Stück im Jahr 1914 für eine Konzerttournee durch Dänemark geschrieben, ehe er sich wieder größeren, vermeintlich wichtigeren Projekten widmete. Bei der Quintett-Musik fällt zunächst die ungewöhnliche Besetzung ins Auge, die auf die an der Tournee beteiligten Musiker zurückgeführt werden kann: Klarinette, Fagott, Horn, Violoncello und Kontrabass. Die Folge ist ein dunkel getöntes Klangbild, in dem die Klarinette als höchstes Instrument an der Spitze agiert.
Carl Nielsen: Serenata in vano
Sebastian Manz legt zusammen mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern und befreundeten Kammermusikern drei Werke vor, die in nordische Landschaften entführen und trotz ihrer musikalischen Komplexität hörbare Klangbilder malen. Ein Muss nicht nur für Hörer anspruchsvoller Musik!
Weitere Produktionsdetails, geschrieben von Sebastian Manz (PDF)
Pressestimmen:
[Manz‘] dynamisches Spiel, die phänomenalen Läufe und die unglaublich facettenreiche Klangfarbe zeigen, warum gerade er dieses Kernwerk für Klarinettisten […] einspielen musste. (HIFI STARS)Was Sebastian Manz […] hervorzaubert, ist herausragend. Gelingen ihn schon „die schwersten Töne“ bei Nielsen souverän, sprengt er bei Lindberg alle bisher gekannten Grenzen. (FONO FORUM)
Der grandiose Solist, die beiden Dirigenten und das Orchester dieser eindringlich empfohlenen Aufnahme werden den beiden Standardwerken […] mehr als gerecht. (ORF Ö1)
Father Copland
Mitwirkende:
WKO Heilbronn
Case Scaglione
Céline Moinet
Sebastian Manz
Wolfgang Bauer
Werke von:
Aaron Copland
Label:
EDEL / Berlin Classics
Jahr:
2020
Father Copland
„Er ist der amerikanische Westen. Er ist der Herzschlag von New York. Er ist die musikalische Stimme einer Nation“. Wie ein Held wird der Komponist Aaron Copland in seiner Heimat gefeiert.
Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn (WKO) begibt sich mit Coplands Werken auf die Spuren der USA und damit auch auf die von Chefdirigent Case Scaglione. Zusammen mit den international gefeierten Solisten Wolfgang Bauer (Trompete), Sebastian Manz (Klarinette) und der Solistin Céline Moinet (Englischhorn) hat das WKO ein Album geschaffen, welches das Leben des in unseren Breitengraden viel zu wenig geschätzten Komponisten widerspiegelt.
Verklärte Pionierszenen, einsame Großstadtnächte, Jazz und südamerikanische Melodien zeigen Coplands subjektive Sicht auf sein facettenreiches Land. Der am 14. November 1900 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene Komponist wuchs als jüngstes von fünf Kindern einer jüdischen Familie auf. Schon früh zeigte sich, dass sein Hauptinteresse der Musik galt. Deshalb ging er 1921 auf die neu gegründete „Summer School of Music“ nahe Paris, welche speziell für amerikanische Studierende ausgerichtet war, und erhielt dort drei Jahre lang Unterricht bei einer der bekanntesten Musikpädagoginnen der Geschichte: Nadia Boulanger. Während seines Aufenthalts in Europa lernte er außerdem die großen Persönlichkeiten dieser Zeit, wie Maurice Ravel, Kurt Weill und den ihn musikalisch stark beeindruckenden Igor Strawinsky, kennen. Nach einigen Jahren zog es ihn dennoch in seine Heimat Amerika zurück, wo er sich vor allem vom aufkommenden Jazz und seiner einzigartigen Harmonik und Rhythmik beeinflussen ließ. Das spiegelt sich besonders in seiner kurzen Lebensphase wider, in der er sich avantgardistischer, freitonaler Musik zuwandt, aber auch in seinen späteren Kompositionen. In den 1930er Jahren änderte sich dies allerdings: Copland begann, dem amerikanischen Zeitgeist folgend, Musik für ein breites Publikum zu schreiben und erreichte dieses mit teils patriotischen Werken wie „A Lincoln Portrait“.
Die drei Werke „Appalachian Spring“, „Quiet City“ und sein Klarinettenkonzert, welche auf dem Album zu hören sind, verdeutlichen nicht nur das musikalische Schaffen des großartigen Komponisten, sondern geben auch Einblicke in das Leben Aaron Coplands. „Quiet City“ ist eine Art Ode an seine Heimat New York, in der er musikalisch beschreibt, wie ihn die Stadt, die niemals schläft, manchmal mit ihrer ganz eigenen Stille faszinieren kann.
Auch wenn Copland seine Musik für ein breites Publikum schrieb, war sie dennoch alles andere als musikalisch simpel. Durch seine Erfahrung in der Avantgardmusik beherrschte er es, eine subtile Komplexität in seine Stücke zu bringen. Dies erforderte schon immer technisches Können und Feinfühligkeit der Interpreten seiner Musik, welche das WKO zweifellos mitbringt. Zusammen mit seinem Dirigenten Case Scaglione und den drei hochkarätigen Solistinnen und Solisten hat das Orchester eine Aufnahme geschaffen, welche dem musikalischen Genie des „Father Copland“ gerecht wird.
Mehr Infos hier (Weiterleitung zu Berlin Classics)
A Bernstein Story
Mitwirkende:
Sebastian Studnitzky
Sebastian Manz
Werke von:
Leonard Bernstein
Igor Strawinsky
Steve Reich
Label:
EDEL / Berlin Classics
Jahr:
2019
A Bernstein Story
Mit einem einzigartigen Projekt widmen sich Sebastian Manz und Sebastian Studnitzky dem großen Leonard Bernstein: A Bernstein Story ist ein Album zwischen Jazz und Klassik, das ‚Lenny‘ ganz sicher gefallen hätte.Eigentlich kommen Manz und Studnitzky aus zwei ganz unterschiedlichen Welten: Hannover trifft auf Schwarzwald, Klarinette auf Klavier und Trompete, klassischer Instrumentalist trifft jazzikalen Grenzgänger. Andererseits verbindet sie mehr als nur der Vorname: Die beiden ECHO-Preisträger sind angesehene Musiker ihres jeweiligen Fachs. Sebastian Manz überzeugte zuletzt durch seine Weber-Gesamteinspielung für Klarinette und „profiliert sich als ein souveräner Meister seines Instruments“ (Norbert Hornig). Sebastian Studnitzky sprengte mit seinem Album Ky Organic die Grenzen des Jazz, initiierte das XJAZZ Festival in Berlin und tourt durch die ganze Welt. Es ist ihre Experimentierfreude und die Offenheit gegenüber dem Neuen, das sie zusammengeführt hat.
Album Trailer
Dass das Projekt etwas Besonderes ist, war beiden von Anfang an bewusst. „Gewagt – ganz klar. Aber die Art, wie wir das konstruiert haben, finde ich einmalig“, so Manz. Die Grundlage bildet Bernsteins Klarinettensonate. Studnitzkys Aufgabe war es, das Ganze etwas zu entzerren: „Mit dem, was Bernstein in vier, fünf Takten verwendet, können wir Jazzer eine halbe Stunde Musik machen“. Ebenso nutzten die beiden Musiker Elemente aus Prelude, Fugue and Riffs aus Bernsteins Werken für Bigband, in der er die Klarinette solistisch einsetzt. Igor Strawinsky als Einfluss auf Bernstein und Steve Reich als Vorreiter des musikalischen Minimalismus beleuchten den Großmeister zusätzlich.
Steve Reich: NY Counterpoint, III. Fast
Nicht nur die musikalische Herangehensweise fällt dabei von der branchenüblichen Konvention ab. Das erste Mal zusammen gespielt haben Manz und Studnitzky im legendären Systems Two Studio in Brooklyn, New York – am Tag der Aufnahme mitten im Jubiläumsjahr. Was bei traditionellen Produktionen undenkbar wäre, zeugt zum einen von der großen Spontaneität und Experimentierfreude und sorgte zum anderen für die nötige Flexibilität bei einem so besonderen Projekt. „Ich fand die Idee total reizvoll, volles Risiko zu gehen. Also nicht auf Nummer sicher zu gehen, sondern einfach das Studio zu buchen und da hinzufliegen“, so Studnitzky.
Strawinskys Albtraum
Was am Ende dieses besonderen Projekts steht, ist ein Album nicht nur mit, sondern über Bernstein. Musik voller unterschiedlicher Einflüsse, modern und trotzdem in der Tradition verwurzelt, gewissenhaft und extrem cool.
Bernstein/STUDNITZKY/Manz: „Jam Session“
Komplettes CD-Programm:
Igor Stravinsky: Three Pieces for Clarinet Solo
Leonard Bernstein, as arr. by Sebastian Manz & Sebastian Studnitzky: Sonata for Clarinet and Piano
Sebastian Manz & Sebastian Studnitzky: Melancolenny
Leonard Bernstein, as arr. by Sebastian Manz & Sebastian Studnitzky: Chichester Choral
Steve Reich: New York Counterpoint for Clarinet and Tape
Leonard Bernstein, as arr. by Sebastian Manz & Sebastian Studnitzky: Prelude, Loops & Riffs
Igor Stravinsky, as arr. by Sebastian Manz & Sebastian Studnitzky: Le Cauchemar de Stravinski
EDEL / Berlin Classics 0885470011097
Veröffentlichung: 23. August 2019
variation5
Mitwirkende:
Magali Mosnier
Ramón Ortega Quero
Sebastian Manz
David Fernández Alonso
Marc Trénel
Werke von:
Malcolm Arnold
Jean Françaix
Paul Hindemith
Carl Nielsen
Label:
EDEL / Berlin Classics
Jahr:
2017
variation5 - Works for Wind Quintet
Unsere Stärke als Ensemble sehen wir in unseren Live-Auftritten: 5 junge Menschen mit geballter Energie und Experimentierfreudigkeit, kombiniert mit den vielen Ausdrucksmöglichkeiten unserer Instrumente und des Repertoires sind die Inspiration für unseren Namen: „variation5“ drückt die Andersartigkeit von jedem von uns aus, die sich im Rahmen des Ensembles fünf Mal „potenziert“, zugleich spiegelt es die Vielseitigkeit der Werke und unserer Interpretationen wider: Angefangen bei klassischen Werken bis zur heutigen zeitgenössischen Moderne sind in jeder Stilepoche prägende Werke entstanden, die es wert sind, entdeckt und in jedem Konzert variiert interpretiert zu werden. Spontan lassen wir uns auf jeden Spaß ein und versuchen, unsere Begeisterung dem Publikum zu vermitteln.
Die vorliegenden Quintette für diese Produktion entstanden alle in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nämlich in den frühen 20ern und den 40er Jahren. Generell können, nicht nur die Historiker, sondern auch wir Musiker, die Zeit zwischen 1900 und 1950 als eine der ereignisreichsten überhaupt ansehen. Die früheren Quintette auf diesem Album können trotz ihrer ähnlichen Entstehungsjahre nicht unterschiedlicher sein: Gerade in diesen Jahrzehnten haben sich so viele musikalische Schienen und Schulen wie nie zuvor parallel entwickelt. Carl Nielsen schaffte mit seinem „Kvintet“ vielleicht „das“ Standardwerk unserer Besetzung. Es ist so farbenreich und lässt jedes Instrument gleichermaßen zur Geltung kommen, so dass wir uns bei der Konzeption dieses Albums sofort einig waren: Dieses Werk sollte Teil der Produktion werden und bildet den Grundstein dieses Albums.
Darüber hinaus war uns ebenso klar, dass wir mit dieser Produktion etwas sehr Individuelles schaffen wollen. Wir haben uns bewusst für das 20. Jahrhundert entschieden und die „Klassiker“ von beispielsweise Anton Reicha oder Franz Danzi außen vor gelassen. Uns war es vielmehr ein Anliegen, vielseitige, experimentelle und unterschiedliche Werke zu präsentieren, die wir darüber hinaus auch noch in ihrem musikalischen Inhalt für extrem anspruchsvoll und herausfordernd halten.
Viele Komponisten waren beeindruckt und inspiriert von der Klangvielfalt und dem Zusammenwirken dieser wirklich sehr verschiedenen fünf Instrumente: Querflöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott. Unsere Auswahl fokussiert sich nun auf jene Quintett-Werke, die vor Inspiration und Ideenreichtum nur so sprießen. Nehmen wir z.B. das Quintett von Jean Francaix: Seine Musik gilt besonders bei uns Bläsern als berühmt-berüchtigt. Diese Leichtigkeit und Virtuosität, dargestellt in unterschiedlichsten Klängen und Charakteren, ist technisch fast schon eine Unverschämtheit. Umso größer ist die Herausforderung, dieses Werk mit einer Leichtigkeit zu präsentieren, die wie selbstverständlich wirkt. Das in uns naive und verspielte Kind ist hier die Hauptfigur. Daraus entsteht eine so wunderbare Musik, die trotz Schweißausbrüche Freude macht! Gleichzeitig bezeugt dieses Werk Francaix´ Übergang zwischen seinem kompositorisch wilden, jugendlichen Übermut und dem Bedürfnis, sich weiterzuentwickeln, neue Wege zu gehen und andere Farben und Charaktere zu entdecken. Seine Musik bleibt immer faszinierend schwer und doch so leicht bekömmlich. Genau diese Art liegt uns, denn wir fühlen uns beim Spielen dazu bestärkt, schelmischer und frecher zu sein als der Komponist es sich vielleicht vorzustellen vermochte. Während der Proben überraschen wir uns deshalb immer wieder selbst und mussten oft im großen Gelächter abbrechen. Jeder von uns versuchte die Kollegen reinzulegen. Ob das jedoch die Grundlage für eine effektive Probe darstellt, steht auf einem anderen Blatt.
Überraschend lustig, fast schon erfrischend ironisch, kommt die „Kleine Kammermusik“ von Paul Hindemith daher. Für uns war allein dieser Eindruck Anlass genug, auch dieses innerhalb dieser Besetzung mittlerweile zu einem Standardwerk gewordene Meisterwerk in unsere Auswahl mit aufzunehmen. Laut eigenen Angaben des Komponisten versucht er hier, sich von der spätromantischen Ausdrucksmusik zu befreien: Es findet hier eine musikalische „Emanzipation“ statt, in der wir uns entsprechend austoben können – sei es in Form der Artikulation, den Klangfarben oder auch in der Dynamik.
Als idealen Einstieg in die vielschichtige Welt der Bläserquintette erscheinen uns zuletzt die „3 Shanties“ von Malcolm Arnold, ein weiterer Komponist aus einem europäischen Land. Sie orientieren sich an einfachen Liedern und brechen aber an vielen Stellen mit dem „Wohlklang“. Man könnte fast denken , Arnold experimentierte, wie weit er gehen könnte, ohne dabei die Grundstimmung zu verlassen. Diese Seemannslieder sind extrem unterhaltsam komponiert und machen -wir können und wollen es gar nicht anders sagen- Sau-viel Spaß!
Die Produktion spielte sich innerhalb von nur drei Tagen im wunderbaren Hans-Rosbaud-Studio in Baden-Baden ab. Trotz langjähriger beruflicher Erfahrungen war es eine enorme Herausforderung für uns, im Rahmen dieser kurzen Zeit auf den Punkt zu arbeiten und dem Charakter all dieser Werke nicht nur gerecht zu werden sondern auch etwas ganz Individuelles zu kreieren. Vielleicht haben wir es auch der manchmal angespannten Atmosphäre, die oft unter enormen Zeitdruck entstehen kann, zu verdanken, dass diese Aufnahme uns als Ensemble noch stärker geformt hat. Nicht selten kam es während der Produktion zu „musikalischen Auseinandersetzungen“, die auf der einen Seite nötig waren und sind, um eine gemeinsame musikalische Linie zu finden, auf der anderen Seite uns aber immer mehr unter Druck gesetzt haben. Doch am Ende des Tages bleibt nun mal der musikalische Inhalt immer das Wichtigste. Hierbei möchten wir uns ausdrücklich beim Tonmeister Tobias Hoff bedanken, der mit der nötigen Coolness, aber auch mit gleichzeitigem Fokus und konkreten Kommentaren und Hilfestellungen uns Musiker, aber vor allem auch die Produktion maßgeblich vorangetrieben hat. Ihm sei hier in besonderem Maße gedankt!
James Taylor: That lonesome road (gespielt von variation5, nicht Teil der CD)
Einblicke, Erlebnisse und viel zu persönliche Kommentare zur Produktion
1. April 2017:
– David Alonso, Sebastian Manz, Ramon Ortega-Quero und Marc Trenel treffen ein im Baden-Badener „Hotel Tannenhof“, direkt neben dem Hans-Rosbaud-Studio des SWR
– 15:30 Uhr: Vereinbarter Probenbeginn im Studio
– ca. 16:18 Uhr: Tatsächlicher Probenbeginn
– 20:00 Uhr: Ramon, David und Marc verlassen das Studio in Richtung „Wirtshaus Molkenkur“. Sebastian übt noch 1,5 Stunden und kommt später nach
– ca. 23:00 Uhr: Nach einem lustigen Beisammensein im „Wirtshaus Molkenkur“ Rückkehr zum Hotel
2. April 2017:
– 09:08 Uhr: Magali Mosnier kommt am Karlsruher Hbf an und bringt den Fotografen Lyodoh Kaneko mit. Ramon, unser einziger Auto-Besitzer und Frühaufsteher par excellence, wird beauftragt, sie abzuholen
– 09:45 Uhr: Ankunft von Magali, Lyodoh und Ramon im Frühstücksraum des Hotels. Eine vereinbarte Uhrzeit zum Einspielen (10:00 Uhr) wird traditionell nicht eingehalten
– 10:00 Uhr: Tonmeister Tobias Hoff und Ute Hesse beginnen, sich im Studio einzurichten.
– 11:00 Uhr: Klangeinstellungen. Wir nutzen die Zeit und proben noch einmal die „Three Shanties“ von Malcom Arnold
– ca. 11:40 Uhr: Produktionsbeginn
– 14:00 Uhr: Angesetzte Mittagspause. SWR-Kantine hat geschlossen (Ach ja, Sonntag….). Bestellung von asiatischem Essen (Reis, Nudeln, Sushi) per Internet. Foto-Shooting im und um das Gebäude herum mit Lyodoh Kaneko. Es ist das kompakteste Foto-Shooting, das das Ensemble jemals erlebt hat..
– ca. 16:15 Uhr: Essen wird geliefert und in Rekordzeit (und doch zivilisiert…) verzehrt.
– 17:00 Uhr: Aufnahme: Paul Hindemith
– 19:00 Uhr: Ende der Session. Belächelt von den Kollegen mit dem Hinweis darauf, dass es „sowieso nichts bringe, jetzt noch zu üben“, bleibt Sebastian trotzdem weiterhin im Studio und übt sich die Lippen wund…
3. April 2017:
– 10:00 Uhr: Nach einem ausgiebigen und entspannten Frühstück weist Sebastian voller Sorgen auf das technisch anspruchsvolle Quintett von Jean Francaix hin und bittet um eine Probe
– 11:00 Uhr: Aufnahme restlicher Sätze von Paul Hindemith, danach zweiter Satz aus dem Nielsen-Quintett
– 14:15 Uhr: Mittagspause. Gang zur SWR-Kantine. Ausgelassene Stimmung, bis die Musiker erfahren, dass das Hans-Rosbaud-Studio in ein paar Jahren abgerissen werden soll.
– 15:30 Uhr: Aufnahme: 1. Satz Nielsen. Zeitplan wird eng, denn für Francaix brauchen wir den kompletten 4. April. Nielsen muss heute fertig werden.
– ca. 17:45 Uhr: 3. Satz Carl Nielsen
– 19:00 Uhr: Schock: Nicht fertig geworden. Einige Variationen fehlen. Gestresst und in Gedanken vertieft, aber auch erschöpft, packt das Ensemble seine Instrumente ein.
– 19: 20 Uhr: Fagottist Marc fragt, ob es möglich wäre, noch ein bisschen länger zu machen und die restlichen Variationen heute noch aufzunehmen. Tonmeister Tobias ist noch damit beschäftigt, die Technik runterzufahren. Er weiß um die Sorgen und zögert keine Sekunde, dem zuzustimmen und seinen Arbeitstag freiwillig zu verlängern.
– 19:45 Uhr: Aufnahme verbliebener Variationen. Es handelt sich meistens um Solo- oder Duo-Variationen und dem letzten Andantino festivo. Die Stimmung entspannt sich.
– 21:00 Uhr: Carl Nielsen ist komplett „im Kasten“. Danke an Tobias Hoff, der das Ensemble so vor einer Katastrophe bewahrt hat.
– 21:15 Uhr: Sebastian übt weiter im Studio während sich die Kollegen zu einem Abendessen im „Le Bistro“ verabreden.
– ca. 22:30 Uhr: Sebastian kommt nach und bekommt noch knapp vor Küchenschließung einen vorbestellten Salat.
4. April 2017:
– ca. 10:00 Uhr: Magali, Ramon und Marc: Probleme beim Auschecken. David und Sebastian bleiben noch für eine weitere Nacht im Hotel und sind daher entspannter.
– 11:00 Uhr: 3. Quintett – Satz von Jean Francaix. Es folgt der 2. Satz
– 14:15 Uhr: Letztes Mal SWR-Kantine. Einige von uns werden melancholisch
– 15:00 Uhr: 4. Satz Jean Francaix
– 16:30 Uhr: Letzte Kräfte werden mobilisiert für den technisch anspruchsvollen 1. Satz
– 18:15 Uhr: Geschafft! Die Aufnahme ist vorbei. Das Ensemble ist überglücklich, dass es innerhalb der geplanten Zeit vollbracht wurde. Emotionale Verabschiedungen aller Art. Magali, Ramon und Marc verlassen Baden-Baden.
– 20:00 Uhr: David und Sebastian fahren in die Stadt und gehen ins „Leo´s Restaurant“, dort, wo zu deren Überraschung im Laufe des Abends das halbe Orchester der Berliner Philharmoniker nach einer im Festspielhaus abgehaltenen „Tosca“-Generalprobe eintrifft und kräftig mit den zwei völlig ausgelaugten Musikern feiert.
Carl Maria Von Weber: Complete Works for Clarinet
Mitwirkende:
Sebastian Manz
Radio Sinfonieorchester des SWR Stuttgart
Antonio Méndez
casalQuartett
Martin Klett, Klavier
Lars Olaf Schaper, Kontrabass
Werke von:
Carl Maria von Weber
Label:
EDEL / Berlin Classics
Jahr:
2017
Carl Maria Von Weber: Complete Works for Clarinet
Album – Teaser
„Weber wurde geboren, um den Freischütz zu schreiben.“ – Diesen Satz muss ich immer wieder hören, wenn es darum geht, andere für Webers Musik zu begeistern. Sein Freischütz ist natürlich ein Meisterwerk und Vorbild für viele darauf folgende Komponisten. Trotzdem wäre es zu eindimensional, ihn auf dieses Werk zu beschränken. Seine in Virtuosität und Raffinesse kaum zu übertreffenden Klarinettenkonzerte und Kammermusik-Stücke sind innovativ, frech und strotzen nur so vor jugendlicher Leichtigkeit und Dramatik. Ihm können wir getrost die gleiche Bedeutung für die Entwicklung meines Instruments zuschreiben wie W. A. Mozart. So weiß jeder Klarinettist, dass er mit der Einspielung von Webers Klarinettenwerken eine künstlerische Visitenkarte abgibt, die dem Vergleich mit den bereits vorhandenen Aufnahmen großer Musiker standhalten muss. Diesen Vergleich sollte aber niemand scheuen, sondern als kreative Herausforderung begreifen: Als Interpret stellt man sich der Aufgabe, die „perfekte“ Gratwanderung zwischen Texttreue und künstlerischer Freiheit zu meistern und zugleich die Grenzen des „Erlaubten“ auszuloten.
Weber: Concertino (letzter Teil)
Damit nehme ich bereits Bezug auf den ersten Satz des 1. Klarinettenkonzertes f-Moll. Weber hat das Konzert für den Klarinettisten Heinrich Joseph Baermann geschrieben, dessen Fassung unter Klarinettisten zum Standard geworden ist. Vergleicht man jedoch Webers Original mit der Baermann-Fassung stellt man fest, dass sich der Klarinettist immer wieder in die Komposition eingemischt hat: Er baut am Ende der „Exposition“ einen eigenen, auskomponierten Teil ein, der heute als die „Baermann-Kadenz“ bezeichnet wird, und macht in der Partitur zahlreiche eigene Eintragungen zur Dynamik und Artikulation. Genau diese intensive und detaillierte Auseinandersetzung des Interpreten mit seinem Werk erhoffte sich Weber, der im Original fast keine Anweisungen in die Partitur eingetragen hat. Man könnte sagen: Weber bereitet einen Teppich vor und der Musiker darf sich darauf austoben. Auf dieser Aufnahme habe ich meine ganz eigene musikalische Fassung gespielt und die Partitur damit so frei selbst ausgedeutet, wie es Baermann getan hat. Für mich ist das der wirkliche Reiz an der Interpretation: Es geht mir um die Herausforderung und den Spaß, nicht nur die Noten wiedergeben zu können, sondern die Musik im Ganzen zu verstehen! Und das bedeutet für mich: geschmackvolle Artikulation, stilsichere Phrasierung und musikalisch sinnvolle Gestaltung. Zu beurteilen, ob mir all diese Dinge mit dieser Aufnahme gelingen, bleibt Ihnen, liebe Hörer, überlassen. Das Wichtigste für mich ist die Natürlichkeit beim Spielen, durch die das Musizieren authentisch bleibt. Das Stück ist für mein Instrument hervorragend geschrieben, was nicht zuletzt an der guten künstlerischen Zusammenarbeit zwischen Weber und Baermann liegt. Die Klarinette kann sich immer von der „Schokoladenseite“ zeigen, was natürlich nicht bedeutet, dass diese Musik leicht zu spielen ist. Weber verliert in seiner meisterhaften Komposition nie den musikalischen Bogen und reizt die technische, dynamische, klangliche und musikalische Bandbreite der Klarinette dennoch voll aus. Als Interpret habe ich dabei unendlich viele Möglichkeiten, mich innerhalb der klassisch-romantischen Regeln farbenreich und charakteristisch auszudrücken.
Album – Trailer
In meiner Kindheit hörte ich häufig eine CD mit Zusammenstellungen einzelner Sätze aus der Klarinettenliteratur. Ein „Track“ faszinierte mich besonders: Benny Goodman mit dem 3. Satz aus Webers 2. Klarinettenkonzert Es-Dur. Es war bei weitem nicht so perfekt gespielt, wie wir klassische Musiker es von einer Aufnahme erwarten würden, aber es hatte einen unglaublichen Drive. Und damit kannte sich Goodman bestens aus. Der Satz war so fetzig und dramaturgisch ideal in Szene gesetzt, dass ich mich danach entschied, es irgendwann genauso virtuos spielen zu können. Vielleicht war dieser Moment ausschlaggebend für meinen weiteren Werdegang an der Klarinette.
Weber: Quintett, 2. Satz (Snippet)
1999 führte ich das 1. Klarinettenkonzert f-Moll mit dem Orchester der Musikschule Hannover unter der Leitung von Bernd Woller zum ersten Mal auf und bereits ein Jahr später folgte bei der EXPO 2000 in Hannover die Aufführung des Concertino mit dem Jugendsinfonieorchester Hannover unter der Leitung von Cornelius Meister. Diese zwei Erfahrungen werde ich nie vergessen. Seitdem spiele ich Weber rauf und runter: Beim jährlichen Wettbewerb „Jugend Musiziert“ durfte kein Weber im Programm fehlen (2000 das Grand Duo Concertant mit meiner Mutter am Klavier, 2001 die Silvana-Variationen mit Joana Mallwitz). Hinzu kam im Studium das unvergleichliche Klarinettenquintett, was ich mit anderen Studenten im Rahmen diverser Hochschulveranstaltungen in Lübeck aufführen durfte. Dieses Stück inspirierte mich so sehr, dass ich es später beim ARD-Wettbewerb 2008 im Semi-Finale anstatt Mozarts Klarinettenkonzert wählte und zwar in der Fassung für Klarinette und Streichorchester, welche um den Part der Kontrabässe erweitert ist. Im Grunde verdoppeln sie fast immer die Cello-Stimme, bringen aber durch bestimmte Akzente und Pizzicati (gezupfte kurze Töne) mehr klangliche Substanz und generellen Drive hinzu. In der gleichen Besetzung hören Sie dieses Stück auf diesem Album, nur eben auf ein Streichquartett und Kontrabass reduziert.
Weber: Quintett, 3. Satz Menuetto Capriccio – Presto (komplett)
Ende 2007 lernte ich Martin Klett kennen und wir bereiteten uns auf den Deutschen Musikwettbewerb 2008 vor, der für die Duo-Wertung Klarinette/Klavier ausgeschrieben war. Weber stand zwar nicht auf unserem Wettbewerbsprogramm, doch nach unserem Erfolg nahmen wir auch die Silvana-Variationen und das Grand Duo Concertant ins Visier. Martin fl ucht bis heute über schier unspielbare Akkorde. Weber muss wahnsinnig große Hände gehabt haben. Doch mit zunehmender Praxis verstanden wir endlich die Intensionen in Webers Musik: Wir probierten spontan in Konzerten andere Phrasierungen und versuchten uns immer gegenseitig zu überraschen. Dies förderte unser kammermusikalisches Verständnis enorm und führte zu neuen musikalischen Ideen und unendlich vielen Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten. Nach einer längeren „Ruhepause“ mit diesen Werken und einigen erfolgreichen, aber auch nicht erfolgreichen Experimenten können wir von einer gereiften Interpretation sprechen. Die meisten Stücke reifen ein Leben lang, insofern kann jede Aufnahme auch als eine „Momentaufnahme“ gesehen werden. In 10 bis 15 Jahren werde ich den Weber sicherlich bzw. hoffentlich anders spielen als heute. Alles verändert sich ständig – wie die Natur selbst. Nicht nur das Leben, sondern ebenso Webers Musik, aber auch die Musik allgemein, unterzieht sich einem ständigen Wandel: Nichts sollte statisch, sondern immer natürlich klingen, als würde es gerade in dem Moment entstehen. Und ich bin unendlich dankbar dafür, all das seit vielen Jahren erleben zu dürfen, besonders bei Weber.
Aus diesem Grund glaube ich, dass jetzt (Stand 2016) der perfekte Zeitpunkt gekommen ist, alle Weber-Werke aufzunehmen. Das Besondere an den vorliegenden Aufnahmen ist, dass es sich zu meinem ganz eigenen Projekt entwickeln konnte. Die Tatsache, dass ich seit einigen Jahren Solo- Klarinettist im Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR bin, erklärt, warum ich wirklich alle an dieser Aufnahme beteiligten Musiker persönlich kenne. Trotzdem ist dies keine Garantie für eine angestrebte entspannte Atmosphäre während der Aufnahme. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Organisation vorab bezüglich der Spielbesetzung, Orchesteraufstellung, Klangeinstellung, Aufnahme-Disposition etc., und dies konnte ich mit genug Vorlauf mit allen Beteiligten so gut und individuell vorausplanen, dass wir uns während der Sessions voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren konnten. Es gibt nichts Schlimmeres als Unterbrechungen durch organisatorische Banalitäten.
Aufgrund meiner Erfahrungen vorangegangener Produktionen konnte ich entsprechend planen und bin dankbar dafür, dass dabei alles nahezu ideal verlaufen ist! Und dies, verehrte Leserinnen und Leser, sind die Dinge, die sich „hinter den Kulissen“ abspielen, also Dinge, die Sie vielleicht nicht direkt mitbekommen, sich aber indirekt in der Aufnahme heraushören lassen: Eine entspannte, aber gleichzeitig fokussierte und kreative Stimmung über insgesamt acht Aufnahmetage als Musiker erleben zu dürfen, ist ein Geschenk und ich hoffe, dass Sie sich von unserer musikalischen Energie, der klanglichen Vielfalt und musikalischen Experimentierfreudigkeit anstecken lassen und dabei die wunderbar frische, jugendlich anmutende, aber auch dramatische und melancholische, freche und spitzbübische sowie emotional überschäumende, in jeder Hinsicht virtuose Musik ebenso genießen können wie wir.
Carl Maria von Weber (1786 – 1826)
Grand duo Concertant op. 48
7 Variationen op. 33
Klarinettenquintett op. 34
Concertino in Es-Dur op. 26
Klarinettenkonzert Nr. 1 in f-moll op. 73
Klarinettenkonzert Nr. 2 in Es-Dur op. 74
Sebastian Manz, Klarinette
Radio Sinfonieorchester des SWR Stuttgart
Antonio Méndez, Dirigent
casalQuartett
Martin Klett, Klavier
Lars Olaf Schaper, Kontrabass
EDEL / Berlin Classics 0300835 BC
Veröffentlichung: 03. Februar 2017
Fuchs & Brahms: Clarinet Quintets
Mitwirkende:
Sebastian Manz, Klarinette
The Danish String Quartet
Werke von:
Robert Fuchs
Johannes Brahms
Label:
Avi-records
Jahr:
2014
Fuchs & Brahms - Klarinettenquintette
Mozart , Weber, Brahms und Reger – wie oft wurden diese Meisterwerke schon interpretiert? Und trotzdem entdecken wir jedes Mal Neues, denn die Musik in diesen Werken ist unerschöpflich – ein Zeichen für Qualität, die niemals verloren geht und eine Garantie dafür, dass diese Musik ewig weiterlebt. Wie sieht es aber mit unbekannten Werken aus? Ist „unbekannt“ gleich „schlechter“ bzw. warum denken viele so?
Robert Fuchs: Klarinettenquintett, 1. Satz
Natürlich sind wir Klarinettisten immer offen und dankbar für neues Repertoire. Wenn es aber darum geht, etwas Neues zu entdecken oder Verschollenes und Unbekanntes auszugraben und im Detail zu erarbeiten, ohne, dass eine Aufnahme oder gar gedruckte Noten existieren, könnte es recht zäh werden. Unser Solo-Repertoire sieht im Vergleich zu dem der Pianisten und Streicher nicht üppig aus. Umso gefährlicher kann es werden, wenn wir uns im Kreis drehen und von unseren Standart-Werken, die qualitativ jedoch einmalig sind, sich aber nahezu an einer Hand abzählen lassen, nicht mehr wegkommen. Meiner Meinung nach sind Wiederentdeckungen längst überfällig, doch leider muss ich zugeben, dass wir uns zu oft nicht die nötige Zeit nehmen. Damit fehlt auch die Muße, sich dieser Werke 100{0532d1a97a4bded04713f3761f58a5cdd344f8ed6e79878130f8c196d75042c0}tig anzunehmen. Zur Zeitverschwendung wird es dann, wenn wir uns damit nicht mit vollster Hingabe befassen. Ja, es wäre verantwortungslos und unfair, denn jedes noch so vermeintlich unbedeutende Stück könnte sich als ein Highlight entpuppen und hat das Recht, zumindest im Entdeckungsstadium ebenso viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu erfahren wie sie z.B. das Klarinettenquintett von Brahms erfährt.
Johannes Brahms: Klarinettenquintett, 2. Satz
2006 war ich unterwegs mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn auf einer Reise mit der „MS Deutschland“. Beim gemeinsamen Musizieren lernte ich den Cellisten Georg Oyen kennen, der mir als begeisterter Kammermusiker von Robert Fuchs und dem Klarinettenquintett op.102 erzählte. Er lud mich ein nach Heilbronn, um dieses Werk im Rahmen seiner Kammermusikreihe aufzuführen. Ich hatte vermutet, dass es sich um überladene, schwülstige Musik und in diesem Fall speziell um eine Brahms-Imitation handeln könnte, wie es in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bei Komponisten, die der Romantik nachschwärmten, nicht unüblich war. Und dann verblüffte mich die Qualität von Fuchs´ Quintett. Bei intensiven Proben formten wir das Stück und versuchten, seine Musiksprache auf den Punkt zu bringen, was eine enorme Herausforderung darstellte, denn vor allem harmonisch hält das Werk viele Überraschungen bereit. Obwohl es an einigen Stellen stark an Brahms erinnert, besitzt das Quintett genug Erfindungsreichtum, um eigenständig zu sein, aber auch Klangfarben und Stimmungen, die mich ganz klischeehaft eher an Wiener Melange (natürlich mit fetter Sacher-Torte) erinnern, so wie Brahms immer wieder das Ungarische heraufbeschwört.
Nach einigen Aufführungen mit dem Quintett von Fuchs versuchte ich immer wieder, das Stück in Programmen zu integrieren und verschiedenen Streichquartett-Ensembles schmackhaft zu machen. Der getragene 3. Satz funktionierte beispielsweise gut als Zugabe nach einem Mozart- , Brahms- oder Regerabend.
Robert Fuchs: Klarinettenquintett, 3. Satz
Die Zusammenarbeit mit dem „Dansih String Quartet“ habe ich aber dem Brahms-Quintett zu verdanken, welches wir 2011 beim Heidelberger Frühling aufgeführt haben. Ein solch selbstverständliches, musikalisches Verständnis, wie wir es auf der Bühne erlebt haben, kommt äußerst selten vor. Noch heute erinnere ich mich sehr detailliert an dieses Konzert. Danach war für uns klar: Wir wollen weiter zusammenarbeiten und den Brahms unbedingt aufnehmen. Als wir nach einem zweiten Werk für die CD suchten, war das für mich die Gelegenheit, Robert Fuchs mit einzubringen. Mit Brahms geben wir unsere Visitenkarte ab und mit Fuchs haben wir eine Rarität, die neben Brahms wunderbar funktioniert.
Robert Fuchs, Klarinettenquintett, 2. Satz
Leider haben unbekanntere Komponisten das schwere Los, sofort mit den großen, populären Meistern verglichen zu werden, besonders dann, wenn einem wie Robert Fuchs das Nachahmen der Kompositionsstile anderer, in diesem Fall ausgerechnet Brahms, nachgerufen wird. Doch genau jetzt müssen wir uns von allen Vorurteilen befreien und einzig und allein die Musik wirken lassen. Bestimmt fragt sich manch einer: Kann ein Robert Fuchs neben Johannes Brahms „bestehen“? Unsere Antwort lautet: Ja, er kann. Auf eine sehr charmante Art und Weise.
Robert Fuchs, Klarinettenquintett, 4. Satz
Ein besonderer Dank gebührt dem Musiker Georg Oyen, ohne ihn das Quintett von Fuchs wahrscheinlich an uns allen vorbeigegangen wäre. Ebenso möchten wir uns bei der Künstleragentin Irene Schwalb bedanken, die uns 2011 beim „Heidelberger Frühling“ zusammengebracht hat. Des Weiteren danken wir unserem Produzenten Andreas von Imhoff und unserem Tonmeister Torsten Schreier, der uns mit unglaublichem Feingefühl und Geduld völlig stressfrei durch die Aufnahmetage im Bayerischen Rundfunk geführt hat.
Johannes Brahms, Klarinettenquintett, 3. Satz
Robert Fuchs (1847 – 1927)
Klarinettenquintett Es-Dur, op. 102
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Klarinettenquintett h-Moll, op. 115
Sebastian Manz, Klarinette
Danish String Quartet
CAvi 8553300 (Vertrieb: harmonia mundi)
Veröffentlichung: 14. März 2014
In Rhythm
Mitwirkende:
Sebastian Manz, Klarinette
Martin Klett, Klavier
Werke von:
George Gershwin
Steve Reich
Astor Piazzolla
Aaron Copland
Alec Templeton
Heitor Villa-Lobos
Leonard Bernstein
Darius Milhaud
Label:
Avi records
Jahr:
2013
In Rhythm
Wir befanden uns wieder einmal auf einer langen Zugfahrt quer durch Deutschland. Doch wenn es für Einige heißt, die Zeit totzuschlagen, werden wir kreativ und bombardieren uns gegenseitig mit verrückten Gedanken. So kam z.B. Sebastian die Idee, Coplands Klarinettenkonzert in der Bearbeitung für Klarinette und Klavier aufzunehmen. Martin, anfangs sehr skeptisch, beschwerte sich erst mal über das Arrangement des Komponisten. Doch dank Martins Fähigkeit, gewisse Stellen etwas zu modifizieren und Sebastians Überzeugungskraft, war die erste Idee zum amerikanischen Programm geboren. In der Fassung für Klarinette und Klavier schlüpft der Pianist in eine solistischere Rolle und hat in den perkussiven Passagen phänomenale Möglichkeiten im Bereich der Präzision und Artikulation im Vergleich zu einem großen Streichorchester.
Piazzolla: Revirado
Big Band-Erfahrungen in der Vergangenheit bewegten Sebastian dazu, sich früh mit dem Jazz zu beschäftigen. Dies bedeutete, eine Spielweise zu erlernen, die sich von der gewohnten „klassischen“ Richtung enorm unterschied. Die Fähigkeit zu improvisieren, fürs Phrasieren ein „Feeling“ sowie bei Schleifern und „Blue Notes“ den richtigen „Ton“ zu finden, konnte Sebastian vor allem durch Auftritte mit Bands seiner Freunde weiterentwickeln.
Album-Teaser (Musik-Video)
Martin ist neben seinen außergewöhnlichen kammermusikalischen Fähigkeiten ein begnadeter Tango-Musiker, wie sein „Cuarteto SolTango“ beweist. Mit beispielloser Begeisterung lebt Martin den argentinischen Tango, auch als Tänzer. Der Geistesblitz kam schnell: Warum müssen wir uns auf Nordamerika beschränken? Nichts könnte die Musik verrückter und lebendiger zeigen als die südamerikanische. Zudem ist Martin Tango-Experte. Perfekt! So musste sich neben Villa-Lobos und Piazzolla auch Milhaud dazugesellen, welcher sich für „Scaramouche“ genau wie wir von Südamerika hat inspirieren lassen.
Milhaud: Scaramouche, I. Vif
Auf Bernsteins Sonate wollten wir natürlich auch nicht verzichten. Sie gilt als „Klassiker“ der amerikanischen Musik für Klarinette und Klavier und hat uns schon von Beginn unserer Zusammenarbeit begleitet. Neben Copland durfte auch ein George Gershwin nicht fehlen. Leider mied Gershwin unsere Besetzung, aber dank des Arrangements von James Cohn entschieden wir uns, seine „Preludes“ mit einzubeziehen, weil besonders das zweite Prelude auf der Klarinette sehr „dreckig, schmutzig“, aber auch sexy gespielt werden kann.
Gershwin: Prelude I. Allegro
Eine faszinierende Entdeckung machte Martin im Internet mit der „Pocket Size Sonata“ von Alec Templeton. Das Stück hielt uns mit seinen Ohrwürmern im Laufe der Aufnahmetage stets bei Laune. Im Schlusssatz „In Rhythm“, welcher uns für den Titel des Albums inspirierte, haben wir uns von der Vorlage etwas gelöst und die Freiheit genommen, eigene Elemente mit einzubringen und die Coda nach unserem Geschmack zu gestalten.
Templeton: „In Rhythm“
Mit Reichs minimalistischem „New York Counterpoint“ erfüllte sich Sebastian seinen großen Wunsch, alle 11 Klarinetten-Stimmen im Alleingang aufzunehmen, was für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung bedeutete. An dieser Stelle möchten wir dem Tonmeister Stephan Schmidt ausdrücklich für sein großes Engagement bedanken. Aufgrund der tollen Zusammenarbeit aller Mitwirkenden entstand im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks eine besondere Atmosphäre, durch die wir ganz im Sinne der amerikanischen Musik locker aufspielen konnten. Wir danken außerdem unserem Produzenten, Andreas von Imhoff, der das Projekt in dieser Form überhaupt erst möglich gemacht hat!
Reich: NY Counterpoint, III. Fast
Werke von Gershwin, Reich, Piazzolla, Copland, Templeton, Villa-Lobos, Bernstein and Milhaud
Sebastian Manz, Klarinette
Martin Klett,Klavier
CAvi 8553271 (harmonia mundi)
Veröffentlicht am 15. März 2013
Mozart und Beethoven
Mitwirkende:
Sebastian Manz, Klarinette
Herbert Schuch, Klavier
Ramón Ortega Quero, Oboe
Marc Trénel, Fagott
David Fernández Alonso, Horn
Werke von:
Wolfgang Amadeus Mozart
Ludwig van Beethoven
Label:
Indésens
Jahr:
2012
Mozart und Beethoven
Mozart: Quintett KV 452, 1. Satz
Mozart: Quintett KV 452, 2. Satz
Beethoven: Quintett Op. 16, 3. Satz
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Quintett Es-Dur KV 452 für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Quintett Es-Dur op. 16 für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Sebastian Manz, Klarinette
Herbert Schuch, Klavier
Ramon Ortega Quero, Oboe
Marc Trenel, Fagott
David Fernandez Alonso, Horn
Indésens INDE039
Veröffentlichung: 25. Januar 2012
Mann: Clarinet Concerto – Violin Concerto – Festpräludium – Troiseme Suite
Mitwirkende:
Sebastian Manz, Klarinette
Akiko Amada, Violine
Osnabrücker Symphonieorchester
Hermann Bäumer, Dirigent
Werke von:
Gottfried Hendrik Mann
Label:
cpo
Jahr:
2012
Mann: Clarinet Concerto – Violin Concerto – Festpaludium – Troiseme Suite
Klarinettenkonzert op. 90
Feest Präludium op. 95
Violinkonzert op. 101
Suite Nr. 3 op. 98
Sebastian Manz, Klarinette
Akiko Amada, Violine
Symphonieorchester Osnabrück
Hermann Bäumer, Dirigent
cpo 777 620-2
Veröffentlichung: 11. Dezember 2012
Westerhoff: Symphony – Clarinet Concerto – Double Concerto
Mitwirkende:
Sebastian Manz, Klarinette
Albrecht Holder, Fagott
Osnabrücker Symphonieorchester
Hermann Bäumer, Dirigent
Werke von:
Christian Wilhelm Westerhoff
Label:
cpo
Jahr:
2012
Westerhoff: Symphony – Clarinet Concerto – Double Concerto
Christian Wilhelm Westerhoff (1763 – 1806)
Klarinettenkonzert B-Dur op. 5
Konzert für Klarinette, Fagott und Orchester B-Dur
Symphonie Es-Dur
Sebastian Manz, Klarinette
Albrecht Holder, Fagott
Symphonieorchester Osnabrück
Hermann Bäumer, Dirigent
cpo 777 592-2
Veröffentlichung: 23. Mai 2012
Eine Begegnung mit Dieter Klöcker – Widmung von Sebastian Manz
Im Oktober 2010 hatte ich das Glück, Dieter Klöcker persönlich kennenzulernen. Obwohl man mir schon viel über ihn und seine Arbeit erzählte, war ich nach dem Treffen überwältigt von seinem Fachwissen, das weit über die Musik hinausging. Wir redeten über das Musikantische in Mozarts Musik, über die Problematik, den Klang einer Klarinette bei einer CD-Aufnahme abzunehmen, aber auch über Kekse und verschiedene Tee-Sorten, die mir seine Frau anbot. Das Gespräch entwickelte sich schnell zu einer lebhaften Unterhaltung. Uns beiden fiel zu jedem noch so kleinen Detail ein ganzes Universum an Geschichten ein, unsere Köpfe waren nun vollgestopft mit Erlebnissen und Erinnerungen, die wir unbedingt loswerden mussten, und so erhöhte sich von Minute zu Minute das Tempo des Gesprächs. Es blieb mir kaum Zeit zum Teetrinken, geschweige denn zum Luftholen (was beim Klarinettenspiel fatal wäre!), höchstens der eine oder andere hastige Griff zu den leckeren Butterkeksen auf dem Couchtisch ließ sich nicht vermeiden. Dieter Klöcker machte trotz einer im Gespräch leicht aufkommenden Hektik (die Abfahrtszeit meines Zuges hing wie ein Damokles-Schwert über meinem Kopf) einen sehr bodenständigen und offenen Eindruck. Er erzählte mir von sich, warum er seine Klarinetten bereits verkauft und so mit dem Musizieren endgültig abgeschlossen hätte (er erzählte es so, als sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen), aber auch von seinen Projekten und Wiederentdeckungen, von denen er beabsichtigte, mir einige zu übertragen.
Zuerst drückte er mir mehrere selbstverfasste Schriften und Artikel in die Hand, in denen er als „Dieter Klöckner“ vermerkt war. Mir fiel das zusätzliche „n“ im Nachnamen auf und auf meine Nachfrage sagte er gelassen, er verstehe es auch nicht, aber mittlerweile habe er sich daran gewöhnt – letztlich sei es ihm egal, “Hauptsache, der Inhalt stimmt“. Dann der Griff zu einer dickeren Notenpartitur – zerfetzt sah sie aus. Ich musste sofort an eine Schatzkarte denken. Es schauten einzelne Seiten raus. Als ich die Noten öffnete, fielen ungefähr zehn Seiten runter. Vieles war rausgeschnitten oder –kopiert, mit einem Stift markiert oder handschriftliche Verzierungen hinzugefügt worden. Dann noch Randnotizen mit alternativen Vorschlägen, Pfeile hier und da. Ich hatte den Eindruck, als ob er sie jahrelang studiert und bearbeitet hätte. „Wissen Sie, Herr Manz, bei mir lagern noch solche Unmengen an Noten, die ich durchsehen müsste, aber der Tag hat nun mal nur 24 Stunden.“
Eine „Schatzkarte“ waren seine Noten in der Tat. Dieter Klöcker hatte mit all seinen Erfahrungen einen solch unschätzbaren Sinn für die klassische Musik entwickelt, dass mir im Nachhinein bei intensiver Auseinandersetzung mit seinen Noten, besonders beim Klarinettenkonzert von Westerhoff, immer mehr die Kinnlade herunterfiel. Jede noch so kleine Notiz ist goldwert und dient der Musik. Alles hat Hand und Fuß, alles scheint so natürlich zu sein. Seine Aufnahme mit den Konzerten von Ignaz Pleyel ist ein wunderbares Beispiel für seinen stilistisch sehr feinen Geschmack und seine ausgeprägte musikalische Fantasie, verbunden mit einer Spielfreude, die meines Erachtens so nur wenige Musiker bis ins hohe Alter beibehalten. Diese Aufnahme (aufgenommen bei „cpo“) inspirierte mich damals schon, 2008, Pleyel in mein Konzertrepertoire aufzunehmen.
Wir gingen also grob die Noten durch und ich blätterte, fast schon völlig reizüberflutet, durch die vielen Eintragungen immer langsamer weiter, als er mich plötzlich, ähnlich wie in der Schule ein Lehrer zu seinem Schüler, der seine Hausaufgaben nicht macht, erwartungsvoll fragte: „Und wie sieht’s mit einer Kadenz für den ersten Satz aus?“
Noch ehe ich was sagen konnte (seltsamerweise musste ich genau in diesem Moment einen Klos im Hals rausräuspern), fuhr er direkt fort: „Machen Sie die Kadenz auf keinen Fall zu lang. Früher hat man nie mehr als drei Phrasen gespielt, meistens sogar improvisiert. Da wird heute zu viel missverstanden.“
Vor allem sein Vertrauen, das er mir entgegen brachte, obwohl er mich kaum kannte, motivierte mich. Wir sprachen noch über einige musikalische Ideen zu den Stücken, aber er signalisierte mir sofort seine Dankbarkeit für meine Bereitschaft. Er sei schon äußerst gespannt auf die Aufnahme und vertraue mir da voll und ganz, denn er habe ja schon so viel Gutes über mich gehört. Ich sicherte ihm meinen vollen Einsatz zu und dass ich sofort ein Exemplar zuschicken würde, sobald die Aufnahme fertig sei.
Obwohl er mich über seine gesundheitliche Situation informierte, hätte ich nicht gedacht, dass er schon ein halbes Jahr später, nämlich am 21. Mai 2011, von uns gehen würde. Für mich kam es sehr überraschend, denn bei all seiner Vitalität und geistiger Frische hatte ich tatsächlich gedacht, dass ihm noch mehr Zeit bliebe. Er sprach sogar von gesundheitlicher Besserung.
So bleibt mir nun eine wertvolle Erinnerung an dieses kurze Treffen, das mich nicht nur für diese CD motivierte. Seiner unermüdlichen Suche nach verschollener Klarinettenliteratur ist es zu verdanken, dass wir uns (und hoffentlich auch noch viele nachfolgende Generationen) von seiner Pionierarbeit und seiner zielgerichteten Entschlossenheit anstecken lassen. Mit seinem „Consortium Classicum“ hat er der Welt gezeigt, dass auch wir Bläser eine mehr als nur beachtenswerte (früh) klassische Literatur haben.
Er hinterlässt eine große Lücke, die nicht geschlossen werden kann.
Ich verneige mich vor Ihnen, Dieter Klöcker, und Ihrem Lebenswerk.
DUO RIUL – Works for Clarinet and Piano
Mitwirkende:
Sebastian Manz, Klarinette
Martin Klett, Klavier
Werke von:
Johannes Brahms
Alban Berg
Claude Debussy
Witold Lutoslawski
I-sang Yun
Label:
GENUIN
Jahr:
2011
DUO RIUL
Album – Interview mit Sebastian Manz (SM) und Martin Klett (MK), geführt von Anna-Barbara Schmidt
?? 2008 war für das Duo Riul ein sehr ereignisreiches Jahr. Sie haben sich als Duo gegründet und im selben Jahr noch den Deutschen Musikwettbewerb gewonnen. Solch ein Erfolg kommt sicher nicht von ungefähr. Sie musizieren gewiss schon länger miteinander?
MK: Nein, ganz und gar nicht. Sebastian hatte Anfang 2008 einen Duo‐Partner für den Deutschen Musikwettbewerb gesucht, d.h. wir haben uns wirklich erst in dem Jahr kennengelernt, um uns zunächst ausschließlich auf den Wettbewerb vorzubereiten. Es war eine Zusammenkunft auf gut Glück!
SM: Insgesamt haben wir dann etwa zweieinhalb Monate zum Proben eingeplant, was für so ein Programm relativ kurz ist. Umso mehr mussten wir es auf den Punkt bringen. Es lief zunächst alles ganz sachlich ab, wir haben sehr viel gearbeitet. Mit den ersten Konzerten haben wir uns dann freigespielt, die Spontaneität entdeckt und mehr und mehr hat sich die gemeinsame musikalische Energie herauskristallisiert.
Johannes Brahms: Sonate in f-Moll, op. 120/1, 2. Satz:
?? Sie haben Ihr Duo nach dem koreanischen Titel eines Werkes von Isang Yun benannt. Wie kam es dazu?
MK: Wir haben uns gefragt, wie man sich als Duo nennt, aber einfach Duo Manz‐Klett ist irgendwie nichtssagend. Dieses Werk von Isang Yun ist ein so intensives Stück und man braucht unendlich viel Zeit, um es zu erproben. Es hat sehr viel Raum eingenommen in unserer Probenarbeit. Riul ist eine ganz extreme Musik, in den verschiedenen Bereichen des Ausdrucks völlig konträr. Sich über eine solche Musik kennenzulernen ist da ganz spannend.
SM: Riul hat uns musikalisch geprägt, es ist schwierig und unendlich komplex, aber es lief von vornherein ziemlich gut. Wir haben gemerkt, dass gerade moderne Musik uns sehr liegt und wir uns darin sehr gut ergänzen. Wir haben Riul auch als Namen gewählt, weil es ein ungewöhnliches, und dabei wohlklingendes Wort ist, es bedeutet alles zugleich: „Gesetz, Rhythmus und fließende melodische Linie“. Eine Bedeutungsbreite, für die uns im Deutschen der Begriff fehlt.
Isang Yun: Riul
?? Wie würden Sie Ihre Zusammenarbeit beschreiben?
MK: Wir bewegen uns als Duo‐Partner auf der gleichen Ebene und versuchen, die Musik ganz neu mit‐ und füreinander zu entdecken. Dabei bereichern wir uns gegenseitig: Sebastian mich mit seinen Erfahrungen aus dem Klarinetten‐Standartrepertoire und ich ihn mit meiner Unvoreingenommenheit und Frische. Die Klarinettenliteratur begeistert mich sehr. Das Repertoire zu erforschen ist eine große Freude, erst recht, wenn man über einen längeren Zeitraum mit einem Partner wie Sebastian zusammenspielt.
SM: Es ist manchmal gar nicht schlecht, wenn man mit jemandem zusammenspielt, der die Werke neu einstudiert hat. Das ermöglicht auch einen neuen und nüchternen Blick für denjenigen, dem sie schon in Fleisch und Blut übergegangen zu sein scheinen. Manche Details sind möglicherweise verlorengegangen, auf die man dann wieder gestoßen wird. Martin ist wahnsinnig schnell in das Repertoire hineingewachsen, es kamen sehr schnell neue Ideen von seiner Seite, die mich wiederum auf wieder neue Ideen brachten. Manchmal sogar in Konzerten, dann haben wir spontan Dinge auch plötzlich anders gemacht. Das geht natürlich nur, wenn man lange miteinander gespielt hat. Wir sind beide einfach richtig zusammengewachsen.
?? Wie empfinden Sie die Situation bei der Aufnahme im Tonstudio im Gegensatz zur Konzertsituation?
MK: Das fühlt sich wirklich sehr unterschiedlich an. Die Schwierigkeit im Tonstudio besteht darin, dass eine Atmosphäre entstehen muss, als wäre man im Konzertsaal. Aber die Energie kommt eben nur bedingt von alleine. Es fehlen das Adrenalin und vor allem die gespannten Gesichter im Publikum.
SM: Bei einer Aufnahme muss man 120{0532d1a97a4bded04713f3761f58a5cdd344f8ed6e79878130f8c196d75042c0} geben, immer mehr als man denkt, damit etwas rüberkommt. Zudem neigt man dazu, eher perfekt zu spielen als etwas zu riskieren. Im Konzert ist es genau umgekehrt: da will man lieber dem Publikum etwas geben, die pure Energie freisetzen und Geschichten erzählen. Da geht es nicht um einen Verspieler, sondern um die musikalischen Aussagen. Schwierig bei einer Aufnahme ist wirklich die Gratwanderung zwischen Perfektion und musikalischem Bogen.
?? Die Aufnahme von Isang Yuns „Riul“ war sicherlich eine besondere Herausforderung?
SM: Wir haben Riul schon vor zwei Jahren im Bayerischen Rundfunk aufgenommen, zunächst nur gedacht für das Archiv und als Produktion. Für eine nochmalige Aufnahme zusammen mit den anderen Werken hätten uns die drei Tage, die uns für die CD zur Verfügung standen, nicht gereicht. Wenn man versucht, die Noten alle perfekt zu spielen, dann ist Riul nahezu unspielbar. Isang Yun hat versucht, derart stimmgewaltige Ausbrüche zu vertonen, dass es ihm auch eher um den Effekt geht, als um die richtigen Noten. Deshalb ist es auch so schwierig, das aufzunehmen. Isang Yun hat das Werk im Gefängnis zu schreiben begonnen, als Dank für die Klarinetten Studenten aus Hannover. Die protestierten damals gegen seine Inhaftierung. Die Regierung Koreas sah Isang Yun wegen seiner Beziehungen nach Europa als Landesverräter an, weshalb er eingesperrt wurde. Der vielen Proteste wegen wurde der politische Druck jedoch so hoch, dass Korea ihn schließlich freiließ.
?? Die Werkfolge Ihrer Debut‐CD gleicht einer Reise durch die Klarinettenliteratur des 19. und 20. Jhds. Wie wurde die Auswahl getroffen?
SM: Die Dramaturgie der CD folgt im Grunde der eines Konzertes, wobei wesentlich ist, dass die Spannung immer erhalten bleibt. Wichtig ist, dass man sich als Musiker zu Anfang erst einmal präsentiert, etwas aussagt, damit sich das Publikum ein Bild machen kann. Die fünf Lutosławski‐Tänze sind dabei sehr aussagekräftig, weil sie kurz und kurzweilig sind und jeder seine eigene Geschichte erzählt. Danach, mit Alben Berg, geht die Spannung in eine ganz andere Richtung. Der Gestus ist dann eher introvertiert, klanglich sehr intellektuell und minimalistisch.
Withold Lutoslawski: Aus „5 Tanz-Prelüdien“, Nr. 1:
MK: Alban Bergs Vier Stücke op. 5 sind sehr ruhig und mit einer großen Konzentration und Dichte in der Dynamik und Motivik. Berg schreibt bei aller Kürze unglaublich viel in seine Noten. So ähnlich hat Brahms ja auch gearbeitet mit seiner ganz intensiven Art im Umgang mit der Motivik. Die Brahmssonate ist das Herzstück der CD. Als eines der bedeutendsten romantischen Werke für unsere Besetzung darf es als Meilenstein nicht fehlen. Debussys Rhapsodie und Petite Pièce natürlich ebenso wenig.
Alban Berg, Op.5, Nr. 3:
?? Debussy hat die beiden Werke als Pflichtstücke für den Wettbewerb der Klarinettisten des Pariser Conservatoire komponiert. Sahen Sie sich in gewisser Weise auch in der Pflicht, diese Werke zu spielen?
SM: Ja, allerdings. Die Stücke von Debussy oder Brahms werden auf allen Wettbewerben verlangt, da gibt es kein Drumherum. Aus dem 20. Jhd. gibt es natürlich sehr viele Stücke für Klarinette und Klavier, die aber nicht so bekannt sind. Die modernen Komponisten lassen sich gern von der Klarinette inspirieren, gerade auch in der zeitgenössischen Musik, wegen der Effekte die man mit der Klarinette erzielen kann. Aber Debussy und Brahms bleiben einfach unerreicht. Debussys Rhapsodie hat eine ganz eigene Dramaturgie: das Stück ist ein einziges Crescendo. Es wird immer belebter und am Ende ganz skurril. Das Stück eignet sich daher ideal als Steigerung und wir haben es deshalb auch mittig auf der CD platziert. Ganz am Ende, als eine Art Zugabe, kommt dann noch einmal Debussy mit dem Petite Pièce.
Claude Debussy: Premiere Rhapsodie
?? Wenn Sie als weitere Zugabe ein Stück für Ihr Duo oder Ihren Duo‐Partner komponieren sollten, wie würden Sie es charakterisieren?
MK: Sebastian ist ein sehr überschäumender Klarinettist, mit viel Energie, viel Virtuosität und Lebendigkeit. Der Humor ist immer dabei und müsste auf jeden Fall fester Bestandteil sein! Der Witz darf niemals fehlen!
SM: Es wäre ein sehr lustiges Stück, sehr ironisch und auch stark rhythmisch geprägt. Für Martin würde ich eine rhythmische Stimme schreiben, weil er ja auch viel Tango spielt und ich hätte dann so kleine Slapstick‐Einlagen, als eine Art Frage‐Antwort Spiel. Ein Dialog, der immer weitergesponnen und ins extatisch Überzogene gesteigert wird. Ja, wir sind wirklich manchmal etwas extrem, deshalb haben wir uns auch Riul ausgesucht. Das liegt uns nämlich.
Claude Debussy: Petite Piece
CD-Inhalt:
Werke von Brahms, Berg, Debussy, Lutoslawsi und Yun
Sebastian Manz, Klarinette
Martin Klett, Klavier
GEN 11198 (Vertrieb Note 1)
Veröffentlichung: 18. Februar 2011
Mozart Klarinettenkonzert
Mitwirkende:
Symphonierorchester des Bayerischen Rundfunks
Cornelius Meister, Dirigent
Sebastian Manz, Klarinette
Werke von:
Wolfgang Amadeus Mozart
Label:
BR Klassik
Jahr:
2008
Mozart Klarinettenkonzert
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Klarinettenkonzert A-Dur, KV 622
und andere Werke
Symphonierorchester des Bayerischen Rundfunks
Cornelius Meister, Dirigent
BR Klassik: 900106
Veröffentlichung: September 2008